Bern, 22. April 2022 - Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigt: Die Schweiz muss aus der Nutzung fossiler Energien wie Erdgas und Erdöl aussteigen. Für mehr Sicherheit und Klimaschutz fordert der Verein Klimaschutz Schweiz zusammen mit über 14’000 Unterzeichner:innen vom Parlament einen Masterplan für den Ausstieg aus den fossilen Energien - und dies drei Tage vor der Schlussberatung zum indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative in der Umweltkommission.

Der letzte IPCC-Bericht zeigt, ein Ausstieg aus den fossilen Energien ist notwendig, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Die Regierungen und Parlamente unserer Erde befassen sich zu wenig mit der grössten Krise überhaupt. Heute, am Tag der Erde, reichte der Verein Klimaschutz Schweiz deshalb seine Petition «Raus aus den Fossilen» zuhanden des Parlaments bei der Bundeskanzlei ein.

Forderung ans Parlament: Masterplan für Ausstieg aus Fossilen

Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates (UREK-N) entscheidet am Montag und Dienstag über den Inhalt des indirekten Gegenvorschlages zur Gletscher-Initiative. Auch weitere klimapolitische Vorlagen werden in den nächsten Monaten beraten, wie zum Beispiel das Energiegesetz. Das Parlament hat somit die Möglichkeit einen Masterplan für den Ausstieg aus den fossilen Energien zu erarbeiten.

Breite und überparteiliche Unterstützung

Die Forderungen werden überparteilich mitgetragen. Rosmarie Quadranti, alt Nationalrätin und frisch gewählte Mitte-Stadträtin von Illnau-Effretikon, erklärt die breite Zustimmung: «Beim Ausstieg aus Öl und Gas geht es nicht mehr nur um Klimaschutz, sondern um Sicherheitspolitik und Wirtschaftsförderung.» Neben ihr unterstützen Persönlichkeiten wie Nobelpreisträger Jacques Dubochet, die Klimaphysikerin Sonia Seneviratne oder die Schweizer Indie Folk-Band Black Sea Dahu sowie FDP-Ständerat Ruedi Noser und Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt die Petition raus-aus-den-fossilen.ch.

Bilder stehen unter diesem Link zur Verfügung und werden laufend ergänzt. (©Ramon Lehmann)

Für Rückfragen steht zur Verfügung: Michèle Andermatt, Politikverantwortliche Verein Klimaschutz Schweiz, michele.andermatt@klimaschutz-schweiz.ch, 079 671 28 54

Überparteiliche, breite und prominente Unterstützung:

• Stefan Müller-Altermatt, Nationalrat Die Mitte: «Das Geld, das wir für die fossilen Energien zahlen, landet letztlich bei Kriegstreibern und fügt unermessliches Leid zu. Hören wir auf damit!»
• Ruedi Noser, Ständerat FDP: «Der Ukraine-Krieg zeigt: Für Sicherheit, Unabhängigkeit und Klimaschutz muss die Schweiz aus fossilen Energien aussteigen.»
• Rosmarie Quadranti, alt Nationalrätin BDP: «Beim Ausstieg aus Öl und Gas geht es längst nicht mehr nur um Klimaschutz, sondern um Sicherheitspolitik und Wirtschaftsförderung.»
• Christine Badertscher, Nationalrätin Grüne: «Sicherheitspolitik ist Energiepolitik, deshalb müssen wir unabhängig werden von fossilen Energieträgern. Das ist längerfristig nicht nur fürs Klima sondern auch für die Wirtschaft ein Gewinn.»
• Nadine Masshardt, Nationalrätin SP: «Der Ausstieg aus den fossilen Energien ist dringender denn je. Wir wollen nicht länger Putins Krieg mitfinanzieren, sondern in die Versorgungssicherheit und Jobs bei uns investieren.»
• Paddy Matter, Kantonsrat und Co-Präsident glp Obwalden: «Die Dekarbonisierung unserer Energieversorgung schafft Arbeitsplätze,  wirkt dem Klimawandel entgegen und macht die Schweiz unabhängig von Energieimporten.»
• Sonia Seneviratne, Professorin für Land-Klimadynamik, ETH Zürich: «Wir müssen uns sofort aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen befreien: Für das Klima und für unsere Sicherheit.»
• Jacques Dubochet, Biophysiker und Nobelpreisträger: «Der ukrainische Albtraum geht uns unter die Haut. Wird er unser Denken lähmen? Im Gegenteil, er ruft nach der Pflicht, uns von fossilen Brennstoffen zu befreien. Wir wünschen uns das für die Ukraine, für das Klima, für das Leben, für uns und unsere Kinder.»
• Philippe Thalmann, Professor für Umweltökonomie an der EPFL: «In der Summe wird die Schweizer Wirtschaft von der Abkehr von fossilen Energien profitieren.»
• Martine Rebetez, Professorin für angewandte Klimatologie, Uni Neuchâtel und Senior Scientist an der Eidg. Forschungsanstalt WSL: «Der Ausstieg aus den fossilen Energien wirkt dem Klimawandel entgegen, verhindert, dass wir Kriege mitfinanzieren und stärkt unsere Unabhängigkeit.»
• Hannes Gassert, Mitgründer Liip AG: «Finanzieren wir Innovationen statt Bomben und Panzer, steigen wir aus aus Öl und Gas!»
• Jonas Lüscher, Schriftsteller: «Der Ausstieg aus den fossilen Energien ist nicht einfach nur eine ökologische Notwendigkeit, er ist auch, das zeigt doch die Gegenwart deutlich, eine Chance für ein neues Miteinander und eine gerechtere, friedlichere Weltordnung.»
• Black Sea Dahu, Indie-Folkband: «Wir brauchen unser Zuhause, unseren Traum. Wir brauchen diese Erde und wir müssen uns ändern, damit wir sie nicht zerstören.»
• Klima-Allianz, Bündnis von über 130 Organisationen: «Fossile Energie erhitzt das Klima, heizt damit Konflikte um unsere Lebensgrundlagen an und finanziert Kriege im Jemen und in der Ukraine. Der Ausstieg aus fossiler Energie ist überfällig.»